Leider passiert es immer wieder: Neue Geschäfte und Firmen eröffnen – und sind nach ein paar Monaten bereits wieder verschwunden, noch bevor man das Angebot oder die Dienstleistung näher in Augenschein genommen hat. Ursache des unternehmerischen Scheiterns ist häufig die mangelnde Vorbereitung der Gründer auf die Selbstständigkeit.
Derartigen Schwierigkeiten möchte die „INNOTECH-Summer School“ entgegen wirken: Der fünftägige Workshop vom 20. bis 24. September 2010 vermittelt speziell Akademikern Inhalte zu Positionierung, Finanzierung, Steuern, rechtlichen Aspekten, Versicherungsfragen und Marketing. Zusätzlich wird auch auf persönliche Eigenschaften wie Verhandlungsgeschick und Führungsstärke eingegangen, die für unternehmerischen Erfolg ebenfalls sehr wichtig sind. Alle Teilnehmer bekommen ausgiebig Gelegenheit, sich mit Fachleuten auszutauschen und an ihren individuellen Geschäftskonzepten zu feilen. Als Rahmenprogramm sind Besuche bei erfolgreichen Gründern und eingesessenen Unternehmen eingeplant. Die „INNOTECH-Summer School“ ist inklusive Vollverpflegung und Übernachtung im integrierten Hotel des hit-Technopark in Harburg wie eine Art Gründerinternat konzipiert. Als Teil einer gemeinsamen Initiative von „hep“ Hamburger Existenzgründungs Programm der TuTech Innovation GmbH, dem Lehrstuhl für Gründungsmanagement der Leuphana Universität Lüneburg und dem Technologiepark hit-Technopark in Hamburg-Harburg kostet die Teilnahme dank vieler Sponsoren nur 119,- Euro pro Person, Verpflegung und Übernachtung inklusive. Anmeldung und Infos unter www.innotech-summer-school.de
Der Mitinitiator des Lehrgangs, Wolfram Birkel, leitet mit seinem Sohn Christoph Birkel den hit-Technopark und setzt sich seit Jahren für Existenzgründer und Jungunternehmer ein. Ebenfalls gemeinsam mit „hep“ verleiht er jährlich den „Hamburger INNOTECH-Preis“ an Gründer aus der Technologiebranche und unterhält auf dem Firmengelände vom hit-Technopark die „hit-INNOTECH-Werkstatt“ mit vergünstigtem Gewerberaum und spezieller Gründerberatung. „Was es heißt, Unternehmer zu sein, konnte ich mir schon in jungen Jahren von meinem Vater abschauen“, erklärt der 65-jährige Geschäftsmann, der bis Mitte der 80er-Jahre als einer von drei Geschäftsführern den Familienbetrieb Birkel in vierter Generation leitete. Diese Erfahrungen bringt der passionierte Segler heute mit ein, wenn er junge Unternehmer und ambitionierte Gründer berät und in ihrem jeweiligen Vorhaben bestärkt oder manchmal auch bremst. „Oft machen sich gerade unerfahrene Gründer falsche Vorstellungen von den finanziellen Aspekten, die man zum langfristigen Bestehen eines Unternehmens bedenken muss. Oder aber sie haben nur eine vage Ahnung davon, wer letztlich ihr Produkt oder ihre Dienstleistung kaufen soll“, berichtet Birkel.
Daher sollten alle wichtigen Rahmenbedingungen einer Unternehmensgründung gründlich bedacht sein, bevor beispielsweise schon Geschäftsräume angemietet oder Geldgeber gesucht werden. Wolfram Birkel empfiehlt daher allen Gründungswilligen, vorab folgende Punkte für sich zu klären:
– Reicht die eigene berufliche Professionalität aus, um sich selbstständig zu machen? Als Berufsstarter ist es besser, Anfängerfehler zunächst im fremden Unternehmen zu machen statt im eigenen.
– Was genau ist mein Produkt oder meine Dienstleistung, die ich anbieten möchte? Diese Frage sollte präzise in wenigen Sätzen zu beantworten sein.
– Kann mit dem favorisierten Geschäftsmodell ausreichend Geld verdient werden? Vorab muss klar sein, wie viel Geld man geschäftlich und privat im Monat benötigt und wie viele potenzielle Kundenaufträge nötig wären, um dieses Geld zu verdienen. Bei dieser Hochrechnung bitte nicht die anfallenden Steuerzahlungen vergessen!
– Wie ist der Markt? Das Angebot der Konkurrenz und den Bedarf der möglichen Kunden sollten Gründer gut kennen.
– Wie komme ich an meine Kunden? Marketing- und Akquisemaßnahmen kosten Zeit und Geld, sind aber unverzichtbar, um sich am Markt langfristig zu halten.
– Wer hilft mir? Ein-Personen-Betriebe müssen sich nicht allein durchschlagen. Gründer- und Branchennetzwerke bieten nützliche Kontakte und vermitteln Know-how.
Die 5 schlimmsten Gründerfehler:
– zu schnell mit Verdienst rechnen
– Aufträge mit dem Kunden nicht klar absprechen
– schon losarbeiten, bevor der Preis verhandelt ist
– unklare Arbeitsaufteilung bei Teamgründungen
– zukünftige Steuerzahlungen vergessen